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Unsere aktuelle Ausgabe 3/2023 zum Thema
»
Schubladen im Kopf. Ressentiments«
mit folgenden Beiträgen:

Stichwort
Philine Lewek
Ressentiment und Vorurteil
Der Begriff Ressentiment hat als französisches Lehnwort im deutschen Sprachgebrauch deshalb überlebt, weil es kein treffendes deutsches Pendant gibt. In die Nähe gerückt wird oft das „Vorurteil“, definiert als ein Cluster von Einstellungen oder Eigenschaften, die einer Gruppe (oder ihren einzelnen Mitgliedern) zugeschrieben wird und sie direkt oder indirekt abwertet – oft im eigenen (Gruppen-) Interesse. Doch das trifft den Bedeutungsgehalt des Ressentiments nur zum Teil. Zur Definition wird klassischerweise auf die berühmte Fabel vom Fuchs und den Trauben zurückgegriffen: Den Blick aufs Ziel gerichtet, springt der Fuchs vergeblich nach den Trauben, die außerhalb seiner Reichweite hängen.

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Leseprobe 1
Michael Hartmann
Fresser, Säufer, Freund der Zöllner und Sünder
Jesu Umgang mit Vorurteilen und Ressentiments
Bis heute scheiden sich an Jesus von Nazareth die Geister. Für die einen war er das Haupt einer innerjüdischen Reformbewegung, die im ländlichen Galiläa begonnen hat und schließlich in Jerusalem am Widerstand des jüdisch-religiösen Establishments und der römischen Besatzungsmacht gescheitert ist. Für die anderen hat sein weltweiter Siegeszug gerade in seinem Scheitern begonnen, als Gott ihn von den Toten erweckt hatte (1 Kor 15,4ff.). Nach christlicher Lesart beansprucht der Christus Jesus seit dem Ereignis von Ostern als „Sohn Gottes“ kosmische Bedeutung.

Jesus polarisiert und provoziert – von Anfang an

Diese Sichtweisen nehmen ihren Ausgang bereits in der Zeit des Wirkens des Jesu von Nazareth. Seine Botschaft war ebenso einfach wie klar: „Das Reich Gottes ist da!“ (Mk 1,15). Bis zu seinem Tod am Kreuz versuchte er, genau das seinen Landsleuten in Theorie und Praxis nahezubringen.


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Leseprobe 2
Karl-Heinz Brinker
Vorurteile und Stereotype
Ein Vorurteil ist laut Wikipedia „ein Urteil, das einer Person, einer Gruppe, einem Sachverhalt oder einer Situation ohne eine gründliche und ohne eine umfassende Untersuchung, Abklärung und Abwägung zuteilwird.“ Dieser Artikel wird sich nicht mit Vorurteilen gegenüber Dingen („Ein VW ist ein zuverlässiges Auto“) oder Sachverhalten („Das Mittelalter war düster“) befassen, sondern nur Vorurteile in sozialen Kontexten betrachten.

Vorurteil, Ressentiment oder Stereotyp sind Begriffe, die wir in unserer Alltagssprache oft gleichartig verwenden. Wir meinen damit abwertende, negative Einstellungen gegenüber anderen Menschen, in der Regel wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe. Wer Vorurteile oder Stereotype äußert, wird von uns in der Regel als abwertend, fremdenfeindlich, rechtsextrem, homophob oder dumm wahrgenommen. Solche Menschen machen Witze über dicke Menschen oder benutzen „schwul“ als Schimpfwort.


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Leseprobe 3
Evelyn Bokler-Völkel
Wenn die Trauben zu sauer sind…
Das Ressentiment und sein Einfluss auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt
Lesen Sie diesen vollständigen, ungekürzten Beitrag„Ein Fuchs […] sah im Geländer voll Verlangen, hellrote reife Trauben hangen. Gern hätt‘ der Schelm davon genascht. Doch hingen sie zu hoch. Er sprach wie überrascht: Das Zeug ist viel zu grün und räß für unsereinen! Tat er nicht gut daran, zu spotten statt zu weinen?“ So formuliert es Jean de la Fontaine, indem er dichterisch die Parabel von Äsop verarbeitet. Und tatsächlich: Wer vermag dem Fuchs seinen Frust über die Unerreichbarkeit der Trauben zu verübeln? Die Geschichte erzählt poetisch die Grunderfahrung einer verletzenden Demütigung sowie Ohnmachtserfahrung und wie diese von dem Betroffenen gewendet wird: Statt über die Unerreichbarkeit des Objekts seiner Begierde zu wehklagen, beschließt der Fuchs diese Trauben gar nicht mehr zu wollen, weil sie ja doch zu sauer seien – zumindest vordergründig.

Der Moralphilosoph Max Scheler greift in seinem Werk „Das Ressentiment im Aufbau der Moralen“ diese Parabel auf, um das Ressentiment mit seiner Affektlage zu umreißen. Im Verlauf der Kränkungserfahrung, unerreichbares Obst vor sich zu sehen, entstehe ein Ressentiment, das dazu führe, sich diese köstlichen Früchte schlecht zu sprechen – auch wenn tief im Herzen weiterhin das Verlangen danach eigentlich vorhanden sei: Das Gut, das erwünscht, das Gefühl, das ersehnt wird, bleibt versagt.


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