archivierte Ausgabe 1/2004 |
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Frank-Lothar Hossfeld |
Mythos und Geschichte in der Genesis |
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Der Begriff „Mythos“ ist ein umstrittener und „weicher Begriff“. In der Exegese des Buches Genesis spielt die Mythos-Auffassung von H. Gunkel nach wie vor eine große Rolle. Demnach erzählt der Mythos Göttergeschichten, die „nicht israelitische Dinge, sondern solche, welche die ganze Welt angehen, [betreffen]“. Im Unterschied zu den Sagen, die vornehmlich in den Erzelternerzählungen anzutreffen sind, liegt das Geschehen der mythischen Erzählungen weiter zurück und behandelt die Grundgegebenheiten von Menschheit und Welt. Die negativen Wertungen des Mythos aus dem Entmythologisierungsprogramm von R. Bultmann werden nicht übernommen. Der Mythos ist keine primitive, vornaturwissenschaftliche Welterklärung, die eine längst überholte Vermischung von Überweltlichem (d.h. Göttlichem) und Weltlichem (d.h. Menschlichem) vornimmt. Er erzählt „von den guten Anfängen der Welt im Sinne des Gründens, des Grundgebens, des Grundfesthaltens“ (E. Zenger). Insofern ist das urzeitliche Geschehen Anfang und Prinzip bzw. Ursprung und Prägung für die weitere Geschichte. Die Unterscheidung der Hauptfiguren der Erzählungen, ob der eine Gott oder die Götter handeln, spielt keine ausschlaggebende Rolle. Diskutiert wird das Ausmaß der mythischen Formung der Urzeiterzählungen, ob vollständige Mythen oder Mythenteile vorliegen oder ob nur mythische Einzelzüge (Mytheme) und mythische Motive vorhanden sind, die in eigenständige, neue Anfangserzählungen eingebunden wurden. Im Folgenden konzentrieren wir uns auf den Textbereich der sogenannten Urgeschichte in Gen 1–11.
Spuren des Mythos in der Urgeschichte
Gerade in der Urgeschichte konzentrieren sich innerhalb des AT die Belege zum Mythos. Die Religionsgeschichte hat die Fülle von Parallelen zur Urzeit aus ägyptischen und mesopotamischen Schöpfungserzählungen und der altorientalischen Ikonographie herausgearbeitet. Einerseits wird die Übernahme ganzer Mythen und Mythenteile herausgestrichen, andererseits wird im Gegenzug die eigenständige und freie Verarbeitung altorientalischer Urzeitüberlieferungen betont. Die erste, jüngere Schöpfungserzählung in Gen 1,1–2,4a hebt sich durch ihren Erzählstoff von den folgenden Erzählungen ab. Sie berichtet von der Überwindung des Chaos, von der Erstellung der Schöpfungsordnung in Zeit und Raum sowie dessen Ausfüllung mit Pflanzen und Lebewesen und von der Erschaffung des Menschen als Krönung der göttlichen Schöpfungswerke. Dadurch ist sie „Vorwort“, insofern sie die Grundgegebenheiten beiträgt, die Voraussetzung für die nachfolgende Geschichte sind. Deshalb ist die Bezeichnung „Weltschöpfungsmythos“ für dieses Vorwort gerechtfertigt. [...]
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