archivierte Ausgabe 1/2005 |
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Otto Hermann Pesch |
Priester |
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Priester“ – für die einen nach wie vor ein Ehrfurcht gebietender Name für eine Ehrfurcht gebietende Person; für viele andere ein Name aus einer anderen Welt, sein Träger ein unverstandener, wenn nicht gar belächelter Außenseiter. In der katholischen und in den orthodoxen Ostkirchen, aber auch in der anglikanischen Kirchengemeinschaft ist er der Repräsentant der Kirche. An seinem erlebten Bild – oder auch an seinem Zerrbild – formt sich für viele Bild oder Zerrbild der Kirche. Dass er im Auftrag des Bischofs und als dessen „Mitarbeiter“ sein Amt ausübt, wird selten zur gelebten Erfahrung, selbst dann nicht, wenn der Bischof nur wenige Kilometer entfernt wohnt. Es ist nicht übertrieben, sondern Erfahrung in der lebendigen Gemeinde: Die Priester retten heute die Kirche. Sie eröffnen Glauben durch ihren Dienst, soweit dies Sache menschlichen Bemühens ist. Die Bischöfe, allen theologischen Theorien zum Trotz, dienen dem nicht unmittelbar, sondern indirekt und im besten Fall auch höchst wirksam. Und doch gehört das Priesteramt zu den Realitäten, von denen der Satz gilt: „Das kann man nur historisch erklären!“
Kleiner Blick in die Heilige Schrift
Den Autoren der neutestamentlichen Schriften liegt nichts ferner als den Träger eines kirchlichen Amtes „Priester“ zu nennen. Sie benutzen zwar das Wort, von dem sich unser deutsches Wort „Priester“ (französisch „prêtre“, englisch „priest“) ableitet – aber dieses Wort bedeutet nicht „Priester“, sondern „Ältester“, „Senior“. Für „Priester“ müssten sie hiereus, lateinisch: sacerdos sagen. Und das vermeiden sie geflissentlich. Übrigens vermeidet auch das Zweite Vatikanische Konzil im lateinischen Originaltext diese Redeweise und spricht mit dem griechischen Lehnwort vom presbyter, und wenn doch einmal von sacerdos, dann mit einem Zusatz: sacerdos ministerialis, also „Dienstpriester“.
Warum dies? Das Leben, die Botschaft, der Kreuzestod Jesu ist das Ende aller Opfer und damit auch das Ende allen Priestertums, das heißt: aller Notwendigkeit, dass ein Mensch durch sein besonderes Amt zwischen Gott und den Menschen vermitteln müsste. Christus ist jetzt der letzte und einzige Hohepriester, der durch sein Lebensopfer allen Konflikt zwischen Gott und den Menschen bereinigt, für alle Schuld der Menschen „gesühnt“, alle Ferne zwischen Gott und den Menschen in Nähe verwandelt hat. Schon Paulus nennt den in den Tod gegebenen Christus die „Sühne“ für alle Schuld, wirksam nun durch den Glauben (Röm 3,25), sieht in ihm das neue Osterlamm, das wir nicht mehr mit „altem Sauerteig“ feiern, sondern „mit den ungesäuerten Broten der Aufrichtigkeit und Wahrheit“ (1 Kor 5,7f.). [...]
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