archivierte Ausgabe 3/2007 |
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Richard Nennstiel |
Türkei |
Eine schwierige Annäherung |
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Die Türkei, die nach dem Zerfall des osmanischen Vielvölkerreichs gegründet wurde, ist ein Land mit vielen Gesichtern. Sie ist kulturell, soziologisch und ökonomisch sehr disparat, und häufig wird nur eine Perspektive wahrgenommen. Durch die Ereignisse um die Wahl eines neuen Staatspräsidenten hat sich gezeigt, welche gegensätzlichen gesellschaftlichen Gruppierungen es in der Türkei gibt. Das sind auf der einen Seite die laizistischen Kräfte, die streng an einer Trennung von Staat und Religion festhalten wollen. Auf der anderen Seite gibt es religiöse Kräfte, die stärker die islamischen Traditionen der Türkei betonen und eine größere Freiheit für den Islam fordern.
Das Kopftuch als „Kennzeichen“
Tausende von Frauen haben sich auf Großdemonstrationen in der Türkei gegen das Kopftuch ausgesprochen. Für sie ist und bleibt das Kopftuch Symbol für die Unterdrückung der Frau und für eine Islamisierung der Gesellschaft. Andererseits gibt es Tausende von Türkinnen innerhalb und außerhalb der Türkei, die das Kopftuch tragen und damit ihre Verbundenheit mit dem Islam und den religiösen Traditionen ihres Landes zum Ausdruck bringen wollen. Beide Gruppierungen stehen sich fast unversöhnlich gegenüber, weil sie jeweils für eine „Richtung“ innerhalb der Türkei stehen. Aber auch in anderen Bereichen wie Musik, Literatur und Kunst gibt es verschiedene Richtungen und Gruppierungen. Wer die Türkei besucht und sich außerhalb der touristischen Pfade bewegt, kann diese Vielfalt entdecken. Gerade Istanbul ist Sammelpunkt dieser ganz unterschiedlichen kulturellen Strömungen. In den Buchhandlungen findet man Übersetzungen aller bedeutenden Philosophen der Gegenwart. Auch die Romane, Erzählungen und Dramen der westlichen Literatur sind erhältlich. Filme und Musik aus Deutschland, den USA und Frankreich sind gegenwärtig. In manchen Stadtteilen Istanbuls glaubt man sich in New York oder London zu befinden. Das neue Einkaufszentrum KANJON im Istanbuler Stadtteil Levent ist geradezu ein Symbol dieser Westorientierung junger Menschen.
Aber es gibt in Istanbul auch die andere Seite, nämlich die einer religiösen Gesellschaft, die an traditionellen Formen der islamisch-türkischen Gesellschaft festzuhalten bzw. diese wieder zu beleben versucht. Die ultranationalen Kräfte stehen beiden Gruppen gegenüber. Für sie ist die Türkei, die türkische Nation, der Inbegriff einer Nation. Das Türkentum gilt als Symbol von Macht und nationaler Stärke. Geeint werden alle gesellschaftlichen Gruppen durch einen starken und gelegentlich übersteigerten Nationalismus. Jede Gruppe versucht sich als die nationale Gruppe darzustellen. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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