archivierte Ausgabe 3/2008 |
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Paulus Engelhardt |
Die Rückkehr des Paulus |
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In meinem Leben ist Paulus mehrfach „zurückgekehrt“. Ich erlaube mir, subjektiv zu schreiben. Als „frischer Katholik“ las ich in der NS-Zeit von Josef Holzner Paulus. Ein Heldenleben im Dienste Christi (1937): ein fleißiges Buch – ohne Kenntnis moderner Exegese. Abgesehen vom Titel enthält es keine Anpassung an die NS-Ideologie. Es war so wirksam, dass ich es im Dominikanerkloster Walberberg mehrfach als Tischlektüre hörte. Eine kritische Infragestellung bot sodann der scharfzüngige Friedrich Nietzsche (1844–1900). Für ihn ist der Apostel „der erste Christ“ (Morgenröte, Kap. 68). Denn ohne die merkwürdige Geschichte des Apostels Paulus, „gäbe es keine Christenheit; kaum würden wir von einer jüdischen Sekte erfahren habenderen Meister am Kreuze starb.“ (Ebd.)
Zerrbilder
Die üblichen Missverständnisse knüpften vor allem an Adolf Harnacks Das Wesen des Christentums (1900/1908) an: „Es mußte einer aufstehen und erklären, das Alte ist aufgehoben; er mußte es als Sünde bezeichnen, ihm noch ferner zu folgen; er mußte zeigen, daß alles neu geworden sei. Der Mann, der das gethan hat, ist der Apostel Paulus, und in diesem Schritt besteht seine weltgeschichtliche Größe.“ Erst spät stieß ich auf die ausgewogenere Darstellung des jungen Martin Heidegger (1889–1976). In seiner Einleitung in die Phänomenologie der Religion (um 1920) schreibt er: „Paulus befindet sich im Kampfe. Er wird dazu gedrängt, die christliche Lebenserfahrung gegen die Umwelt zu behaupten. Dazu verwendet er die ihm zur Verfügung stehenden ungenügenden Mittel der rabbinischen Lehre. Davon erhält seine Explikation der christlichen Lebenserfahrung ihre eigentümliche Struktur.“ (§ 16) Eine erste Infragestellung des missverständlichen Paulusbildes erfuhr ich durch meinen Lehrer Angelicus Kropp OP (1892–1980). Seine Erfahrungen als „Halbjude“ (im NS-Jargon) ließen ihn fragen, ob Paulus am negativen Bild der Juden beteiligt war. Er hatte im Anschluss an die Septuaginta das hebräische Wort Torah mit dem griechischen Begriff nómos = Gesetz übersetzt. Als Jude und Pharisäerschüler behält Paulus die zentrale Bedeutung des „Gesetzes“ bei. Als Christusgläubiger sieht er es durch Christus überwunden an. Martin Luthers Zuspitzung, die den Glauben dem Gesetz entgegensetzt, hat bis heute nachgewirkt und den konfessionellen Gegensatz von Protestanten und Katholiken verschärft. Erst katholische Lutherforschung und schließlich die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre von Lutheranern und Katholiken“ vom 31. Oktober 1999 setzte diesem Konflikt ein vorläufiges Ende. [...]
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