archivierte Ausgabe 3/2020 |
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Dennis Halft |
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Bis Anfang dieses Jahres war die Klima- und Umweltkrise in aller Munde. Doch die derzeitige mediale Verdrängung des Themas durch die aktuellen Herausforderungen der weltweiten SARS-CoV-2-Pandemie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Megathema Ökologie und die damit verbundenen wirtschaftlichen und sozialen Fragen im Globalen Süden wie Norden noch lange virulent bleiben. Wie werden wir unserer ethischen Verantwortung gegenüber unserem Planeten und unseren Mitmenschen gerecht? Welche auch spirituelle Haltung braucht es im Umgang mit der Natur, um künftigen Generationen das Überleben zu sichern?
Ausgehend von den Schöpfungserzählungen im Buch Genesis geht Johannes Roth OFM (Mannheim) im Stichwort dem Verhältnis zwischen Mensch und Mitwelt nach. Mit dem Religionsphilosophen Romano Guardini untersucht der Münchner Sozialethiker Markus Vogt die Relation zwischen Macht und Natur und plädiert für die Begrenzung von Macht zur Rettung der Umwelt und des Menschen. Der Soziologe Adrián E. Beling (Berlin) und die Theologin Birgit Weiler MMS (Lima, Peru) widmen sich den sozial-ökologischen Impulsen im Pontifikat von Franziskus, wie sie von seiner Enzyklika Laudato si’ (2015) bzw. der Amazoniensynode im vergangenen Jahr ausgingen. Letztere bewertet Weiler, die selbst an der Synode teilnahm, auch kritisch aus der Perspektive von Frauen. Die Münsteraner muslimische Theologin Asmaa El Maaroufi weitet unseren Blick um eine (Tier-)Ethik des Mitseins von Mensch und Tier auf der Grundlage von Aussagen im Koran.
Ein gelungenes Beispiel für einen möglichst schonenden Umgang einer ganzen Klostergemeinschaft mit den natürlichen Ressourcen stellt Christoph Gerhard OSB, Cellerar der Abtei Münsterschwarzach, vor. Nikolaus Klein SJ (Zürich) erinnert an den ehemaligen Dominikaner Matthew James Fox, der sich in den 1980er Jahren gegenüber der Glaubenskongregation für seine auf Meister Eckhart fußende Schöpfungsspiritualität rechtfertigen musste und schließlich aus dem Orden entlassen wurde. Der ehemalige Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Stefan Vesper schließt mit einer Relektüre des Schlussdokuments der Ersten Europäischen Ökumenischen Versammlung (1989) und fordert einen neuen Aufbruch für eine ökologische Weltordnung.
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