archivierte Ausgabe 4/2004 |
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Paulus Engelhardt |
Gewalt |
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Die deutsche Sprache vermag es zuweilen, in einem Wort eine Fülle von Bedeutungen zu vereinen. So in Liebe: Sex, emotionale Verbundenheit, Solidarität, Eros und Agape, amor und caritas. Ähnlich in Gewalt: Größe und Erhabenheit (ein gewaltiger Wasserfall, ein gewaltiges Bauwerk), Macht – als Eigenschaft (machtvoll) oder als ihr Träger (Großmacht), Autorität (elterliche Gewalt).
Sprachprobleme
Die jeweilige Gottesvorstellung spielt eine entscheidende Rolle. Im Mittelhochdeutschen ist Gott im absoluten Sinne „waltend“. Diese Bedeutung hält sich bis in die Barockzeit durch: „Wer nur den lieben Gott läßt walten...“ und im heutigen Zuspruch: „Das walte Gott!“. Luther setzt an die Stelle von „Gewalt“: „Macht“. Aber in dem entscheidenden Selbstzeugnis der exousia (Vollmacht) Christi schreibt er: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18). Die Einheitsübersetzung schreibt „Macht“. In einer älteren englischen Übersetzung lese ich „power“. Neuere, in den USA publizierten Übersetzungen schreiben „authority“, wahrscheinlich um politische Missverständnisse zu vermeiden. Allerdings betonen sprachbewusste, deutsch und englisch schreibende Autor(inn)en wie Hannah Arendt den Unterschied von power und violence. Das Thema des 20. Jahrhunderts ist auch violence: Gewalt als bewusste Schädigung von Leib und Seele.
Die Antwort auf zwei Weltkriege
Das Erlebnis der beiden Weltkriege hat die Gewalt der Waffen als unterschiedslos zerstörende erkennen lassen. Die unmittelbare Antwort der Mehrheit war: „Nie wieder Krieg!“ Aber nach dem 1. Weltkrieg wurde bald sowohl im Rahmen von Versailles als auch gegen Versailles hartnäckig um Aufrüstung und damit um die Fähigkeit zur kriegerischen Gewalt gekämpft. Organisierte Kriegsgegner hatten zwar Einfluss, blieben aber eine Minderheit in der Gesellschaft und in den Kirchen. Nach dem 2. Weltkrieg kam erstaunlich schnell in Politik und katholischer Jugend – z.T. durch unerfreuliche Manipulation – eine Befürwortung der (gegen den Osten gerichteten) Wiederaufrüstung („Kampf um den Wehrbeitrag“) in Gang. In den evangelischen Kirchen setzte das Erbe der „Bekennenden Kirche“ in ein zähes Ringen gegen Kriegsrüstung (besonders Atomrüstung) und für Kriegsdienstverweigerung in Gang. Es endete jedoch in Kompromissformeln. [...]
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