archivierte Ausgabe 1/2007 |
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Annette Schavan |
Erziehung zur Demokratie |
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Wurde Giovanni Bosco gefragt, welches die Ziele seiner Arbeiten für Kinder und Jugendliche seien, dann nannte er die Erziehung zu guten Christen und zu guten Staatsbürgern. Der Gründer des Ordens der Salesianer Don Boscos hatte schon im 19. Jahrhundert erkannt, dass ein guter Bürger ein durch den Glauben gefestigtes Wertefundament braucht, um seinen Teil zum Aufbau einer stabilen Gesellschaft beizutragen.
Schon Platon und Aristoteles sahen den Menschen als zoon politikon in ein Geflecht von sozialen Beziehungen, in Gesellschaft und Staat eingebunden. Bildung und Erziehung sollten dazu beitragen, den Menschen zu politischem Verhalten und Handlungsbereitschaft anzuregen und anzuleiten, heute würde man sagen: ihm demokratische Spielregeln und Urteilsfähigkeit zu vermitteln. Grundvoraussetzung jedes funktionierenden demokratischen Gemeinwesens ist eine aktive Bürgergesellschaft mit ihren zwischen Staat und Gesellschaft vermittelnden Vereinigungen wie Parteien, Vereinen und Initiativen bürgerschaftlichen Engagements. Sie stützen die Demokratie als Regierungsform bürgerschaftlicher Selbstregulierung und halten sie lebendig.
Wie wichtig es ist, dass die Bürgerinnen und Bürger die Demokratie anerkennen und ihren Institutionen vertrauen, ihre Verfahren der Konfliktlösung und Kompromissfindung akzeptieren und die Entscheidungen respektieren, das machte in Deutschland das Scheitern der Weimarer Demokratie deutlich. Je mehr die Bürger selbst ein demokratisches System aktiv unterstützen, desto stabiler ist es. Auch ein Blick auf die Länder, die den Übergang von Diktaturen zu demokratischen Regierungsformen vollzogen haben, zeigt, wie wichtig dieser Rückhalt durch Bürgerinnen und Bürger ist. Wer Jahrzehnte lang entmündigt und gedemütigt wurde, wandelt sich nicht über Nacht in einen aktiven und die Gesellschaft gestaltenden Bürger. Hier tragen Bildung und Erziehung ihren Teil dazu bei, Demokratie als beste Staatsform zu erkennen. Aber auch in gefestigten Demokratien ist eine fortwährende Bestätigung dieser Überzeugung nötig, um die Demokratie am Leben zu halten. Bildung und Erziehung müssen dabei den mündigen Bürger zum Ziel haben, der am demokratischen Aufbau von Staat und Gesellschaft aktiv teilnimmt, seine Interessen und Bedürfnisse verfolgt, Konflikten nicht ausweicht und sie kritisch analysiert, um auf demokratische Weise zu Lösungen zu kommen.
Verantwortung übernehmen
Junge Menschen zu integrierten Persönlichkeiten zu erziehen, muss jede Gesellschaft in ihrem ureigensten Interesse anstreben. Ein Land wird nur eine Zukunft haben, wenn es dort Menschen gibt, die Verantwortung übernehmen können und wollen. Diese Bereitschaft muss aus dem Interesse entspringen, der Gemeinschaft zu dienen und sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Der Eigenverantwortung und Selbstorganisation gilt dabei der Vorrang vor allem staatlichen Handeln. Schon Kindern und Jugendlichen müssen wir deshalb genug Freiheiten einräumen, damit sie sich entfalten können und durch ihre Leistungen über sich hinauswachsen. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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