archivierte Ausgabe 1/2010 |
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Karl Bopp |
Seelsorge im Plural |
Von der „gesunden Lehre“ zur Differenz-Aufmerksamkeit |
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Der nicht ganz unproblematische Begriff „Seelsorge“ (lat. cura animarum) bezeichnet eine zentrale Dimension christlich-kirchlicher Praxis, die als kommunikatives und interaktives Handeln im Horizont der Reich-Gottes-Botschaft Jesu auf das umfassende und definitive Heil des Menschen abzielt.
Seelsorge – ein heute noch tauglicher Begriff?
Ursprünglich stammt dieser Begriff allerdings aus der Philosophie Platons und hat im Verlauf seiner christlichen Rezeptionsgeschichte vielfältige Bedeutungen angenommen und dadurch auch unterschiedliche Praxisformen ausgeprägt. Während die biblischen Zentralbegriffe für Seele, Nefesch (atl.) und Psyche (ntl.), die Sorge um den ganzen lebendigen Menschen zum Ausdruck bringen, kam es im Verlauf der Geschichte der christlichen Seelsorge durch den Einfluss nichtbiblischer Ideen zu Bedeutungsverschiebungen und Engführungen im Seelsorgeverständnis. Besonders die aus dem platonischen bzw. neuplatonischen Denken kommende dualistische Aufteilung des Menschen in einen minderwertigen Leib und eine höherwertige Seele steht in deutlicher Spannung zum biblischen Menschenbild, wonach der Mensch „im Sinne von Lebendigsein und Personsein“ eine leib-seelische Einheit bildet und insofern eine lebendige Seele (Nefesch) ist.
Verbunden mit zeitbedingten kirchlichen Hierarchie- und Machtstrukturen entstanden aus den bibelfremden Anthropologien immer wieder theologisch fragwürdige Praxisformen der Seelsorge, die bis heute eine schwere Hypothek darstellen. Solche problematischen Seelsorgepraktiken speisen sich z. B. aus einseitig spiritualisierten Heilskonzepten, die mit einer deutlichen Abwertung des Leibes und der Vernachlässigung der sozialen Lebenswelt einhergehen; daneben finden sich auch immer wieder Formen pastoralen Machtmissbrauchs, wo durch Schüren von „Höllenangst“ oder sonstigen Schuldgefühlen Menschen in moralische Gewissensnot getrieben werden; und schließlich darf auch das Problem der Klerikalisierung der Seelsorge nicht übersehen werden, wo etwa durch eine ideologische Umdeutung der biblischen Hirtenmetapher der Klerikerstand einen exklusiven Subjektstatus in der Seelsorge beansprucht und die Laienchristen dadurch entmündigt. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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