archivierte Ausgabe 2/2011 |
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Klaus Kiesow |
Erfahrungen orientieren sich an Erfahrungen |
Paulus Engelhardt und die Bibel |
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Paulus Engelhardt ist Philosoph von Profession und Theologe von Berufung. Bibelwissenschaftler im engeren Sinn ist er keineswegs. Gleichwohl spielt die Bibel in seinen Beiträgen für Wort und Antwort eine erhebliche Rolle – nicht so sehr in den längeren Fachaufsätzen, sondern vor allem in den kleinen regelmäßigen Kolumnen. Darin lassen sich einige Charakteristika seines Umgangs mit der Bibel entdecken, und darauf stützen sich die folgenden Beobachtungen, ergänzt um persönliche Erinnerungen aus meiner eigenen Studienzeit in Walberberg. So soll dieser Beitrag auch ein kleines Zeichen des Dankes sein, an einen verehrten Lehrer und ein bleibend lebendiges Vorbild.
Mit hohem Respekt vor exegetischer Fachlichkeit
Paulus Engelhardt gehört zu jener Generation, die die Öffnung der traditionellen katholischen Bibelexegese für die moderne Bibelwissenschaft erlebt und z. T. erkämpft hat. Unter seinen eigenen akademischen Lehrern wird er einige jener oft hervorragenden Wissenschaftler kennengelernt haben, die vor dem Argwohn und den Schikanen römischer Glaubenswächter in theologisch harmlose Teildisziplinen wie Textkritik oder Archäologie flüchteten – andere wanderten in die Semitistik oder Koptologie ab, wieder andere fügten sich dem Druck und resignierten. G. Johannes Botterweck, zuletzt Alttestamentler in Bonn und selbst noch verletzt, sprach von einer Generation mit gebrochenem Rückgrat. „Catholica non leguntur“, hieß es darum andererseits in der internationalen Bibelwissenschaft jener Zeit, „katholische Bücher lohnt es nicht zu lesen“. Erst in den späten 1940er und in den 1950er Jahren löste sich allmählich die Angst der römischen Kirchenleitung vor der kritischen Bibelwissenschaft, und spätestens mit der Offenbarungskonstitution „Dei Verbum“ des Zweiten Vatikanischen Konzils hielt die historisch-kritische Exegese Einzug auch an katholischen Fakultäten und Hochschulen.
Wer damals an einer solchen Hochschule lernte oder lehrte, für den war diese Öffnung wie das Lösen lange festgefressener Bremsen, ein Aufbruch, eine Befreiung. P. Paulus hat aus dieser Zeit eine grundsätzliche Hochschätzung und einen hohen Respekt vor exegetischer Fachlichkeit mitgenommen – wie oft hat er bei biblischen Themen nachgefragt, um Literaturempfehlungen gebeten und Lesefrüchte im Kreise der Mitbrüder diskutiert! Das Befreiende dieser Erfahrung war wohl auch mit ein Grund, warum P. Paulus später nie bei den Verächtern und Gegnern historisch-kritischer Arbeit zu finden war.
Gewiss war auch bei ihm von Anfang an die kritische Distanz des Philosophen zu spüren, vor allem in der freundlichen, aber hartnäckigen Nachfrage nach den hermeneutischen Grundlagen des historisch-kritischen Handwerkzeugs. Welche denkerischen Voraussetzungen und Vorentscheidungen in die neue Bibelwissenschaft eingingen und was an der traditionellen Auslegungsgeschichte von bleibendem Wert war, wurde im Gespräch mit ihm schon zum Thema, längst bevor die Fachexegese kanonische Auslegung, Intertextualität und Wirkungsgeschichte neu entdeckte.
Der historisch-kritische Zugang zu biblischen Texten hatte für P. Paulus seit damals und weiterhin seinen guten und unersetzbaren Sinn darin, biblische Ursprungserfahrungen freizulegen, die Texte als Antwort auf eine zunächst durchaus zeitgebundene Herausforderung des Glaubens zu deuten, um dann dieses Geschehen auf seine aktuelle Bedeutung hin zu befragen. Also keine abgehobene, bloß kritsche Wissenschaftlichkeit, sondern die Suche nach der im Text festgehaltenen Glaubenserfahrung, um für heute daraus zu lernen. [...]
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