archivierte Ausgabe 3/2006 |
|
|
|
|
|
|
Unsere Autoren |
|
|
|
|
Ausgaben der letzten Jahre |
|
Die kompletten Ausgaben im PDF-Format |
finden Sie hier. |
|
|
|
|
|
|
Ute Leimgruber |
Ordensfrauen in der Spätmoderne |
Die Situation der Frauenorden heute |
|
Dass die Frauenorden in Deutschland eine große Vergangenheit haben, davon künden noch heute zahlreiche großartige Klosteranlagen und bedeutende Kunstschätze ebenso wie Schulen, Krankenhäuser oder Altenheime, deren Gründung auf eine Frauengemeinschaft zurückgeht. Doch viele Klostergebäude sind zu groß für die Zahl der Schwestern, und der Anblick einer Klosterschwester auf der Straße ist selten geworden; die Schulen und Krankenhäuser sind oft nicht mehr in der Hand des Ordens. Die Frauenorden befinden sich in einer Phase des Umbruchs, ja, der Krise. Betrachtet man die Frauengemeinschaften und ihre zahlenmäßige Entwicklung, drängt sich geradezu die Charakterisierung der Situation als äußerst prekär auf: Waren in Deutschland im Jahr 1955 noch mehr als 90.000 Frauen Mitglieder in einem Orden, so ist die Zahl innerhalb von nur 50 Jahren auf etwas mehr als 25.000 Frauen im Jahr 2005 zurückgegangen. Allein dies zeigt die dramatische Umbruchssituation, in der sich Frauenorden befinden. Sie sind bereits seit vielen Jahren mit Problemen konfrontiert, die in vielen Fällen nicht weniger als die Existenz der Gemeinschaft oder wenigstens des konkreten Konventes gefährden. Zieht man dann noch die viel beschworene Krise der Kirche insgesamt hinzu, ist das Thema von Gegenwart und Zukunft der Frauenorden zentral und unumgehbar im theologischen und kirchlichen Diskurs. Die Situation der Orden ändert sich substantiell, und diese Veränderungen geschehen parallel zu gesellschaftlichen Veränderungen. Es sind dies v.a. die Probleme der Überalterung, des fehlenden Nachwuchses, der Verflechtungen von nationalen und internationalen Sphären und nicht zuletzt die veränderten Rollenmuster der Menschen in der spätmodernen Gesellschaft.
Überalterung und Nachwuchsmangel
Das demografische Problem, das „Methusalem-Komplott“, das für die Gesamtgesellschaft erst für die Zukunft (wenn auch die nähere) gezeichnet wird, zeigt sich heute bereits in den Orden. Die Alterspyramide ist keine Pyramide mehr: Es gibt viele alte und nur wenig junge Schwestern. Die meisten Orden sind mit diesem Problem konfrontiert. Im Jahr 2003 ist das Verhältnis der Über-65-Jährigen zu den Unter-65-Jährigen in den von der Vereinigung der Ordensoberinnen Deutschlands (VOD) erfassten Orden 73% zu 27%. Das heißt also, dass nicht nur die absolute Zahl der Ordensmitglieder schwindet, sondern dass auch das Zahlenverhältnis der älteren zu den jüngeren Schwestern in einer massiven Disharmonie ist. Fast drei Viertel aller Ordensfrauen waren im Jahr 2003 demnach älter als 65 Jahre (in Zahlen: 20.316 Schwestern). Die Unter-65-Jährigen sind noch einmal gesondert erfasst: 16% waren zwischen 55 und 65 (4.707 Schwestern), und nur noch 10% aller Ordensfrauen waren unter 55 Jahren (2.713 Schwestern). [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
|
|
|
|
|
|
|
Anzeigen |
Mit Anzeigen und Inseraten erreichen Sie Ihre Zielgruppe. Anzeige aufgeben |
|
|
Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.
|
mehr
Informationen
|
|
|
Bücher & mehr |
|
|