archivierte Ausgabe 3/2007 |
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Claudio Monge |
Christen in der Türkei |
Ein geschichtlicher Überblick |
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Die Beitrittskandidatur der Türkei zur Europäischen Union stellt unter anderem die Frage nach dem Status der Minderheiten und Religionen im Land. Aus diesem Grund ist es nützlich, sich einiger wichtiger Etappen der Christentumsgeschichte in dieser geographischen Region zu erinnern. Zwischen Paulus von Tarsus und Mustafa Kemal Atatürk aus Saloniki stehen nicht nur 1.900 Jahre Ge- schichte, sondern auch radikale Veränderungen. Wie konnte die Wiege des neutestamentlichen Christentums, Schauplatz der dogmatischen Debatten der ersten fünf Jahrhunderte der Kirche, zum Land einer unscheinbaren christlichen Minderheit werden?
Zu den Ursprüngen des Christentums
Wenn Jerusalem unbestreitbar die Modellkirche in der christlichen Geschichte ist, so ist es (dennoch) Antakya (das Antiochien der Apostelgeschichte ist heute Teil der Türkei), geradewegs in der Folge des Martyriums des hl. Stefan in Jerusalem (zwischen 33 und 34 nach Christus), wo sich eine aus Palästina verstoßene Gruppe von Jüngern Christi um Barnabas aus Zypern sammelt. Die Mitglieder dieser Gemeinschaft wurden zum ersten Mal „Christen“ genannt (vgl. Apg 11,22–26). In dieser Gegend vervielfachte sich die Zahl der Konversionen zum Christentum sehr schnell, besonders im paganen Milieu. Barnabas folgte der Spur des Paulus von Tarsus, um mit ihm ein außergewöhnliches Paar von Predigern des Evangeliums an die Nationen zu bilden (Zypern im Westen, nach Griechenland und Italien im Norden, in Richtung Ägypten im Süden, nach Kleinasien und Kappadokien im Nordosten, bis über den Euphrat nach Mesopotamien im Osten). Von Seleukia (dem heutigen Samandağ, 25 Kilometer von Antakya entfernt), dem Sitz der kaiserlichen Flotte, machten sich Paulus und Barnabas zu ihrer ersten apostolischen Reise nach Pamphylien und Lycaonien auf, wobei sie nochmals an Zypern vorbei kamen. Anfangs war die Evangelisierung ein urbanes Phänomen. Die Gemeinschaften als Ortskirchen hatten sehr schnell einen Bischof oder einen Rat von Ältesten (presbyteroi), welche die Taufe, die Eucharistie und die Autorität der entsprechenden Bischöfe etablierten.
Von Beginn des 2. Jhs. an waren die Kirchen des Mittleren Ostens, die von den Patriarchaten von Alexandrien, Antiochien, Konstantinopel und Jerusalem abhängig waren, ethnisch und kulturell bereits sehr verschieden, standen jedoch immer noch in Gemeinschaft mit der Kirche von Rom. Seit der Teilung des Römischen Reiches im Jahr 395 nahm Konstantinopel eine Vorrangstellung unter den östlichen Patriarchaten ein. Es begann die Epoche der theologischen Auseinandersetzungen, die den christlichen Orient besonders tief prägte, indem sie nicht nur den Rahmen der dogmatischen Divergenzen, sondern auch die komplexe „Geographie“ der politischen Interessen und Einflüsse in der Region formte. Anders gesagt, die theologischen Inhalte verdeckten die offene Konfrontation zwischen verschiedenen kulturellen Empfindungen (griechisch, koptisch, syroarmenisch), aber auch die Rivalitäten und Gegensätze zwischen Alexandrien und Konstantinopel im Besonderen. [...]
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