archivierte Ausgabe 3/2010 |
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Harald Wagner |
Zum Verhältnis von Dogmatik und Exegese |
Ein theologiegeschichtlicher Abriss |
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Walter Kasper schrieb einmal, die Methode der Dogmatik vollziehe sich maßgeblich in drei Schritten: „Darlegung der Lehre der Kirche, Beweis oder Aufweis aus Schrift und Tradition und spekulative Durchdringung.“ Hinter dem zweiten dieser Schritte verbirgt sich ein Problem, dessen theologische und theologiegeschichtliche Relevanz nicht von der Hand zu weisen ist: das mitunter spannungsreiche Verhältnis zwischen Dogmatik und Exegese.
Die Patristik: dogmatische Exegese
Der Versuch einer Verhältnisbestimmung von Dogmatik und Exegese, also von dem Bestreben, verbindliche Definitionen bezüglich kirchlicher Glaubensinhalte zu geben und bibelexegetischen Bemühungen, lässt sich auf implizite Weise schon bei den Kirchenvätern der ersten Jahrhunderte ausmachen, in denen sich konkret zum ersten Mal die Frage der Schriftsuffizienz stellte: Dass die Bibel prinzipiell jene Wahrheiten enthielt, die für den Menschen heilsnotwendig sind, galt als evident und insofern war die Heilige Schrift, insbesondere natürlich die Evangelien, der archimedische Punkt christlicher Existenz. Hieronymus werden dementsprechend sinngemäß die Worte zugeschrieben: Wer die Bibel nicht kennt, der kennt Christus nicht.
Für den Zeitraum der Patristik ist darüber hinaus aber deutlich zu erkennen, dass der Schrift, gerade wegen ihrer Bedeutung für die Väter, die Aufgabe zukam, Lehrmeinungen zu verifizieren oder zu falsifizieren. Die Schrift war somit das maßgebliche Kriterium, an dem sich die Wahrheit oder Falschheit der verschiedenen Lehren messen lassen musste. So bemerkte dann auch bereits Cyrill von Jerusalem, dass keine Lehre ohne einen validen Schriftbeweis angeführt werden dürfe. Und Gregor von Nyssa (anim. et res. 3,64) schreibt pointiert: „Nur in dem liegt die Wahrheit, was das Siegel des Schriftzeugnisses trägt.“
Bei dem wohl bedeutendsten Theologen der Spätantike, Augustinus, dessen theologischer Einfluss bis in die Gegenwart reicht, findet sich der o. g. Umgang mit der Schrift in Teilen bestätigt. Besonders in seinem Werk „De doctrina Christiana“ bestätigt auch Augustinus, dass die Bibel alles für das Heil der Christen zu wissen Nötige enthalte, fügt aber bald darauf hinzu, dass sie selbst und damit auch ihre Auslegung nicht den höchsten theologischen Stellenwert beanspruchen könne. [...]
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