archivierte Ausgabe 4/2006 |
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Ulrich Engel OP |
Studium als geistlicher Trost |
Zum Verhältnis von Theologie und Frömmigkeit im Dominikanerorden |
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Im ehemaligen Dominikanerkonvent San Marco in Florenz – heute Museum – findet sich ein bekanntes, vielfach reproduziertes Fresko, das den hl. Dominikus darstellt. Das Bild in Zelle 7 zeigt den Ordensgründer unterhalb einer Darstellung der Verspottung Christi. Seine Haltung ist konzentriert. Auf seinem Schoß liegt ein aufgeschlagenes Buch. Sein Blick ist auf das Buch gerichtet. Er liest. Studiert Dominikus hier oder betet er? Auf jeden Fall sitzt er.
Kniende oder sitzende Theologie?
Geht es um das Verhältnis von Theologie und Frömmigkeit, dann wird oft und zuerst Hans Urs von Balthasars Wort von der „knienden Theologie“ zitiert. Vor knapp einem halben Jahrhundert schrieb der Schweizer Theologe, den Blick fest auf die Kirchenväter und ihre Zeit gerichtet: „Man wußte damals, was theologischer Stil ist: die selbstverständliche Einheit wie der Glaubens- und der Wissenshaltung so auch der Sachlichkeit und der Ehrfurcht. Die Theologie war, solange sie eine Theologie der Heiligen war, eine betende, eine kniende Theologie. Darum ist ihr Gebetsertrag, ihre Fruchtbarkeit für das Gebet, ihre gebetserzeugende Macht so unabsehbar gewesen“. Bis in unsere Tage hinein hallt das Echo dieser These nach. Jüngst etwa sah sich Papst Benedikt XVI. gerade durch die zitierten Worte motiviert, „den rechten Stellenwert des Forschens in der Theologie noch einmal zu überdenken.“
Worum ging es von Balthasar in seinem Beitrag über das Verhältnis von Theologie und Heiligkeit? Schon im Eingangssatz markiert er deutlich seinen Standpunkt: „Es gibt in der Geschichte der katholischen Theologie kaum ein Ereignis, das weniger beachtet worden ist und doch mehr Beachtung verdient als die Tatsache, daß es seit der Hochscholastik wenig heilige Theologen mehr gab.“ Zum Ausdruck kommt hier die Sicht einer Verfallsgeschichte der Theologie: Wo deren Vertreter einst noch heiligmäßig auftraten, verdienen ihre modernen Epigonen das Prädikat kaum mehr. Eine solche theologiegeschichtliche Wertung, wie sie von Balthasar hier präsentiert, kommt nicht ,unschuldig’ daher. Vielmehr erweist sie sich als interessegeleitet, spielt sie doch die betende Theologie der Heiligen gegen die wissenschaftliche Theologie (der Unheiligen) mitsamt der ihr eigenen Rationalität aus: „Irgendeinmal geschah die Wendung von der knienden Theologie zur sitzenden Theologie (...). Die ,wissenschaftliche‘ Theologie wird gebetsfremder und damit unerfahrener im Ton, mit dem man über das Heilige reden soll“. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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