archivierte Ausgabe 1/2005 |
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Elisabeth Hurth |
Serienhelden im Priestergewand |
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Priester als TV-Helden, das Evangelium als Fernsehkurzweil – das ist der Stoff, aus dem die klerikale Unterhaltungswelle ist, die seit Jahren die deutsche TV-Landschaft bestimmt. Nachdem bereits der lutherische TV-Pfarrer Hermann Wiegandt (Oh Gott, Herr Pfarrer, ARD) ein Millionenpublikum in seinen Bann ziehen konnte, erzielten auch seine katholischen Amtsbrüder Pfarrer Adam Kempfert (Mit Leib und Seele, ZDF), Pfarrer Henning Schwarz (Schwarz greift ein, SAT 1), Kaplan Leon Marx (Himmel und Erde, ARD) und der Hobby-Kriminologe Braun (Pfarrer Braun, ARD) vergleichbare Rekord-Einschaltquoten, wobei der geistliche Serienheld Pfarrer Schwarz sogar mit einem Millionenbetrag von der katholischen Kirche gesponsort wurde. Dass solche Priestergestalten so erfolgreich TV-fähig geworden sind, mag auf den ersten Blick überraschen. So beklagen einschlägige Untersuchungen nahezu einhellig ein „Ausbluten“ der Kirchen, aber die kirchliche Lebenswelt von Geistlichen im TV trifft offensichtlich genau den Geschmack eines Massenpublikums. Und während Provokationstheologen sich mit bloßstellenden „Psychogrammen“ des „Kleriker-Ideals“ in die Bestsellerlisten eintragen und viele Priester selbst sich zunehmend in die Rolle eines ,Zeremonienmeisters‘ gedrängt sehen, der Hochzeiten und Begräbnisse feierlich zu umrahmen und ,abzusegnen‘ hat, mausern sich attraktive Fernsehpfarrer zu absoluten Publikumsmagneten.
Ihre publikumswirksame Durchschlagskraft beziehen die Priesterserien vor allem aus ihrem unverblümten Blick hinter die Kulissen einer Lebensform, die heute vielen exotisch anmutet. Die Serien holen die Zuschauer geschickt bei ihrem Interesse an der priesterlichen Lebensform und dem kirchlichen Milieu ab und lenken dieses Interesse auf die „Persönlichkeit“, die das Amt ausfüllt, auf den Priester als Menschen mit privaten und intimen Lebensbeziehungen. In der „geistlichen“ Unterhaltung läuft damit alles auf den Menschen hinter Amt und Gewand zu, der mit Schwächen, Zweifeln und Anfechtungen zu kämpfen hat und so ein ideales und unerschöpfliches Feld für die Präsentation menschlich-allzumenschlicher Probleme abgibt.
Ein Seelenmanager in Schwarz
In der Serie Mit Leib und Seele, die zuletzt im Vormittagsprogramm des ZDF erneut zu sehen war, ist die Distanz zwischen Kirche und Welt, Glaube und Leben gering, das Problem priesterlicher Weltfremdheit scheint überwunden. So profiliert sich Pfarrer Kempfert in jeder Folge nicht als weltabgewandter Geistlicher oder weltfremder theologischer Einsiedler, sondern als beherzter Eingreifer mitten im „Getümmel“. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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