archivierte Ausgabe 3/2007 |
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Süleyman Bag |
Türken in Deutschland |
Vom Gastarbeiter zum Migranten |
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In keinem anderen Land außerhalb der Türkei leben so viele Türken wie in Deutschland. In einigen deutschen Städten, wie z.B. Berlin, leben mehr Türken als in manchen Städten Anatoliens. Die Türken bestimmen sehr oft auch die Debatten in Deutschland, die im Kontext der Zuwanderung, des Demographiewandels und der Integration geführt werden – oft nicht als aktive Teilnehmer der Debatten, sondern wegen ihres relativen großen Anteils unter den Einwanderern. Obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung gerade mal 2% und ihr Anteil unter den Zugewanderten nicht mehr als 30% beträgt, sind die Türken in unserer Wahrnehmung von Ausländern, d.h. von „den Anderen“, die bestimmende Minderheit.
Seit der Einwanderung in den 1960er Jahren findet unter den Türken ein soziokulturell dynamischer Prozess statt. Aus der Gastarbeitergeneration ist längst eine vielschichtige, heterogene und offene soziale Gruppe geworden. In der deutschen Wahrnehmung ist jedoch nicht selten immer noch das Gastarbeiterbild prägend. Schlagzeilen über Ehrenmorde, Zwangsheirat und Sprachprobleme transportieren ein einseitiges Bild in die Mehrheitsgesellschaft. Diese formieren vielmehr die Öffentlichkeit und bestätigen sie in ihren Vorurteilen über die Türken, als dass sie dadurch informiert werden. Das in den deutschen Medien vermittelte Bild ist nachweislich unausgewogen. Mit den Türken ist auch der Islam nach Deutschland eingewandert. Somit ist diese Weltreligion von einem außenpolitischen Faktor zu einer innenpolitischen bzw. gesamtgesellschaftlichen Herausforderung für Deutschland geworden. Auch wenn keine genauen Zahlen vorliegen geht man davon aus, dass mehr als 3 Millionen Muslime in Deutschland leben. Davon sind ca. 2,7 Millionen Türken bzw. türkischstämmige Deutsche. Der Islam ist nach dem Katholizismus und dem Protestantismus die drittgrößte Glaubensgemeinschaft in Deutschland.
Die historische Entstehung des Türkenbildes
Die Eroberung Konstantinopels durch den osmanischen Sultan Mehmet II. war für das damalige Europa ein nachhaltiges Schreckensereignis. Die Eroberung war der Auslöser für eine antitürkische Propaganda, die über zwei Jahrhunderte andauerte. Der Zusammenbruch Ungarns in der Schlacht von Mohacs (1526) und die erste osmanische Belagerung Wiens (1529) waren weitere Ereignisse, welche von den europäischen Mächten für den Aufbau der Türken als Feindbild instrumentalisiert wurde. Immer wieder war die Rede von „Türkengefahr“ und es wurden „Türkenbriefe“ verfasst, die dann in Kirchen vorgetragen wurden. [...]
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