archivierte Ausgabe 1/2004 |
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Gerd Buschmann |
Genesis-Motive in der populären Kultur |
Sintflut und Arche im Videoclip „Wann kommt die Flut?“ (1998) als Beispiel |
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In Popmusik und Videoclips als „Lingua Franca der Jugend“ finden sich, wie in aller Popkultur, vielfältig religiöse Symbole. Am Übergang zum neuen Jahrtausend hat die Apokalyptik wieder Konjunktur. Weltuntergang und große Katastrophen sind Modethemen. Das belegen populäre Filme wie Titanic, Deep Impact, Armageddon oder Godzilla. Auchder Sommerhit-Videoclip 1998 thematisierte ein Genesis- und Apokalyptik-Motiv in Form der Sintflut: Peter Heppner (Text) / Joachim Witt (Musik), Die Flut. Clip und Musik dürfen auchempirisch zu den von Jugendlichen meist rezipierten des Jahres gezählt werden.
Inhaltsbeschreibung
Bei dem Video handelt es sich formal um einen „narrativen Concept-Clip“ mit eingestreuten Performance und Art-Elementen: „der Clip erzählt fortlaufend eine (zum Song passende) Geschichte.“
Inhaltlich stehen Lied und Clip in der Tradition der düster-schönen Gothic-Songs, New Romantics und Wave, die wiederum der Independent-Musik zuzuordnen sind. Der Schmerz der Welt wird nekrophil und depressiv ästhetisch in schaurig-schöner Weise dargeboten. Als ehemaliger „Goldener Reiter“ aufersteht Joachim Witt nach Meinung der TAZ als „geisterhafter Schimmelreiter der neuen deutschen Düsternis“ in den Spuren Rammsteins und der deutschen Romantik: Nihilismus und Nietzsche, Blutsonne und Venusmond, Seelenschmerz und Sehnsucht nach Höherem, dürstend nach „Stahlgewittern wie aus Eisen“ und „Fackeln im Sturm“. Das „apokalyptische Erweckungsduett“ offenbare „so kurz vor dem Millennium die Sehnsucht nach dem morbiden Mystizismus der deutschen Romantik.“ In der Rahmenhandlung sitzen sich zwei Männer an einem wie in einer Verhörsituation von einer Lampe beschienenen Tisch in einem kargen Raum gegenüber. Durch die Texteinblendung „Die Arche steht bereit“ springt das Video über in die Erzählhandlung: Nach einem Orts- und Zeitwechsel stehen weiß gekleidete, an „Bund Deutscher Mädchen“ erinnernde Frauen und an nationalsozialistische Zeiten erinnernde Männer in Zweierreihe vor einem schwarzen Ozeanriesen und warten auf eine Fahrkarte; sie werden in den rot-schwarzen Texteinblendungen als Auserwählte bezeichnet. Zur gleichen Zeit begleitet ein Mann in schwarzem Leder- und Regenmantel mit Flieger- oder Motorradmütze eine Gruppe zerlumpter, verkrüppelter Gestalten in Richtung Ozeandampfer bzw. Arche. Nun setzt der Regen ein (Die Flut): die letzte Fahrkarte wird vergeben. – Die beiden Gruppen der noch nicht auf dem Schiff befindlichen „Auserwählen“ und der Krüppel treffen jetzt aufeinander. Es kommt zu einem wilden, tumultartigen Geschiebe bzw. Kampf, in dem sich einer der Auserwählten gerade noch auf das Schiff retten kann. Er kappt die Seile, so dass die Gangway herunterbricht und einige der Wartenden erschlägt. Der Zugang zum Schiff ist jetzt versperrt. Der Mann, der das Seil gekappt hat, schlägt die Luke zu. Der Clip endet mit der Rahmenhandlung: Die zwei Männer sitzen am Tisch. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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