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Leseprobe 3 DOI: 10.14623/wua.2019.1.22-27
Heide Mertens
Vom Mütterverein zum modernen katholischen Frauenverband
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)
Der Bundesverband der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat im Jahr 2018 sein 90-jähriges Bestehen gefeiert. Einige der im Bundesverband zusammengeschlossenen Diözesanverbände konnten bereits ihr 100-jähriges Jubiläum feiern. Die kfd hat auch heute noch 450.000 Mitglieder in 20 Diözesanverbänden und einem Landesverband. Die überwiegende Zahl ihrer Mitglieder ist in 4.000 pfarrlichen kfd-Gruppen mit eigenen Vorständen organisiert. In den großen Diözesanverbänden gibt es zudem Dekanats- oder Regionalkonferenzen.

Zurückblickend auf die 90 Jahre des Bundesverbandes, insbesondere aber die letzten 15 bis 20 Jahre, hat die kfd als immer noch größter katholischer Verband und großer deutscher Frauenverband enorme Veränderungen und Verbandsentwicklungsprozesse durchlebt. Diese Entwicklungen sind auf den unterschiedlichen Ebenen des Verbandes vielfältig und mitunter widersprüchlich. Dennoch sollen im Folgenden vier entscheidende Entwicklungen vorgestellt werden.
  1. Der Bundesverband hat sich in mehreren Satzungsänderungen als eigenständiger Personalverband und eingetragener Verein mit deutlich verschlankten Strukturen die Handlungsfähigkeit erhalten. Dabei wurde im Verband eine klare Überordnung des Ehrenamtes über das Hauptamt etabliert. Die demokratischen Strukturen von der Pfarrebene über die genannten Regional- oder Dekanatskonferenzen zu Diözesanversammlungen bis hin zur Bundesversammlung wurden gestärkt.
  2. Es hat seit den 1990er Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Ehrenamt stattgefunden, die zu einer hohen Sensibilität für klare Rollenzuweisung und Aufgabenbeschreibung, eine hohe Anerkennungskultur sowie die Qualifizierung und Begleitung der Ehrenamtlichen führte. Die ehrenamtlichen Leitungsaufgaben in Diözesanleitungsteams und Bundesvorstand wurden gestärkt.
  3. Die Bundesgeschäftsstelle in Düsseldorf wurde seit 2002 durch die Entwicklung neuer, bis heute immer wieder veränderten Abteilungsstrukturen hierarchisiert und als Serviceeinrichtung für den ehrenamtlichen Bundesvorstand und die Diözesanverbände etabliert.
  4. Mit all diesen Prozessen einher gingen vermehrte Anstrengungen, das Verbandsbewusstsein bis in die Pfarrebene zu stärken.
Die kfd ein moderner Frauenverband mit langer Tradition

Die Wurzeln der kfd reichen bis in das 19. Jahrhundert. Um 1860 entstehen in Deutschland die ersten christlichen Müttervereine. Zum Teil werden sie Bruderschaften oder Gebetsgemeinschaften christlicher Mütter genannt. 1915 schließen sich die ersten Jungfrauen- und Müttervereine auf Diözesanebene zusammen. In dieser Zeit, als Frauen weder das passive noch das aktive Wahlrecht hatten und der Zugang zu Bildung, Ausbildung und Beruf in der Regel verwehrt war, bildeten diese Vereine nicht nur einen Ort des Gebetes in der Not, sondern auch einen Ort für Weiterbildung und politische Artikulation. Ab 1909 wird dies zunehmend von Zeitschriften unterstützt. Auch die Verbandszeitschrift „Frau und Mutter“ feierte bereits ihr 100-jähriges Jubiläum. 1928 schlossen sich sieben Diözesanverbände zum Bundesverband zusammen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wird der Bundesverband aufgelöst, die Müttervereine existieren jedoch in den Pfarrgemeinden weiter. 1951 bei der Wiedergründung des „Zentralverbandes der Frauenund Müttergemeinschaften“ hat die kfd fast 1 Million Mitglieder in 11 Diözesanverbänden. Sie ist der größte Frauenverband der Bundesrepublik. Die bereits vor dem Krieg genutzte Verbandszentrale in der Prinz-Georg-Straße in Düsseldorf wird wieder eingeweiht und ist bis heute die Bundesgeschäftsstelle der kfd. 1968 erfolgt die Namensänderung in „Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands“. Gleichzeitig wurde eine neue Satzung verabschiedet, die die bis heute bestehenden demokratischen Strukturen begründete. Als integrierte Gemeinschaften der kfd entstehen die „Gemeinschaft Hausfrauen“ und die „Gemeinschaft berufstätige Frauen“ mit eigenen Vorständen. Die „Mütterschulen“, die vor dem Krieg als Teil der Müttervereinsarbeit entstanden, erleben eine Professionalisierung und werden zu Familienbildungsstätten. Bis 2011 bleibt die 1956 gegründete Bundesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Einrichtung für Familienbildung assoziierte Gemeinschaft der kfd, ebenso die Berufsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen.

2011 beschließt die Bundesversammlung eine neue, deutlich schlankere Satzung. Die Doppelstruktur von Präsidium und e. V.-Vorstand werden abgeschafft. Die Gemeinschaft berufstätiger Frauen und die Gemeinschaft Hausfrauen werden zu ständigen Ausschüssen innerhalb der kfd. Wahlverfahren werden vereinfacht und eine Regelung zur Mitgliedschaft von Fördermitgliedern aufgenommen. Mit der Satzung werden für die ehrenamtlich tätigen Frauen im Bundesvorstand die Ämter klarer profiliert und Gremien zusammengeführt. Als Ergebnis einer langen Diskussion um geistliche Ämter für Frauen innerhalb der kfd wird das Amt der geistlichen Leiterin/Begleiterin gleichberechtigt neben dem Präses im Bundesvorstand weiter etabliert. Eine wachsende Zahl von Frauen begleitet heute auf allen Ebenen des Verbandes als Geistliche Leiterin/ Begleiterin z. T. gemeinsam mit einem Präses im Haupt- oder Ehrenamt die kfd-Frauen. Die Profilierung der geistlichen Ämter in der kfd ist ein Alleinstellungsmerkmal des Verbandes, mit dem ein wichtiges Zeichen in der aktuellen Diskussion um Frauen in der Kirche gesetzt wird. [...]


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