archivierte Ausgabe 2/2006 |
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Daniel Deckers |
Kirche von unten |
Eine Betrachtung |
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Vielleicht haben sich die folgenden Begebenheiten in einer kleinen Pfarrgemeinde in einem gewöhnlichen Bistum wirklich so zugetragen, wie es im Folgenden beschrieben wird. Vielleicht auch nicht. Aber nichts davon ist so unwahrscheinlich, dass es sich nicht so abgespielt haben könnte. (D.D.)
Zu Beginn der neunziger Jahre verließ eine junge Familie die Heimat und zog in eine fremde Stadt. Sie kannte dort niemanden – außer einer anderen jungen Familie, die es aus derselben Heimat durch Zufall in dieselbe Stadt gezogen hatte. Es sollte nur wenige Monate dauern, bis aus der einen Familie viele wurden. Der Spielkreis der katholischen Kirchengemeinde war gewissermaßen das Tor, das von der alten in die neue Heimat führte. Geleitet wurde der Kreis von einer jungen Mutter, die nicht katholisch war, sondern der Neu-Apostolischen Kirche angehörte. Sie allein hieß die Neuankömmlinge warmherzig willkommen. Hausbesuche des Pfarrers, den es damals noch gab, oder auch der Gemeindereferentin waren nicht (mehr?) üblich. In den folgenden Jahren musste die Familie zweimal umziehen. Das Gebiet der Pfarrei hat sie dank vieler neuer Freundschaften nicht verlassen müssen.
Gemeinde und Familie
Nur wenige der Mütter und Kinder, die den Spielkreis besuchten, fanden sich sonntags zum Gottesdienst ein. Manche waren evangelisch, einigen war der Gottesdienstbesuch nicht wichtig, die meisten trauten sich wohl nicht. Geradezu ostentativ fühlten sich ältere Gottesdienstteilnehmer in ihrer Andacht gestört, wenn kleine Kinder mit ihren Eltern den Gottesdienst besuchten und – um so wenig wie möglich zu stören – im hinteren Teil des Kirchenraumes Platz genommen hatten. Dort entstand auf Anregung des Pfarrers bald eine „Jesus-Ecke“, wo Kinder malen und in Kinderbüchern blättern konnten. Trotz allem ließen sich die Kinder nicht immer überhören. Manchmal gab es keinen anderen Ausweg als den vorzeitigen Gang nach Hause. Einmal ermunterte der Pfarrer die Eltern vom Altar aus zum Bleiben.
Im Lauf der Jahre machten einige Familien die Erfahrung, dass Kinder sich schnell an den Kirchenraum und an die Atmosphäre eines Gottesdienstes gewöhnen, wenn man sie nur regelmäßig mitnimmt. Bald beginnen sie zu schauen und zu staunen, sie lauschen dem Gesang und nehmen die Melodien auf, und bald sprechen sie nach, was sie verstehen. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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