zur StartseiteZugang für Abonnenten
Startseite » Archiv » Ausgabe 3/2007 » Leseprobe 3
Titelcover der archivierte Ausgabe 3/2007 - klicken Sie für eine größere Ansicht
Den Aufbau eines jeden Heftes
finden Sie hier.
Wir über uns
Unsere Schwerpunkte und Akzente finden Sie hier.
Die Schriftleitung
stellt sich hier vor.
Unsere Autoren
Die Jahresverzeichnisse ab 2010 finden Sie hier.
Ausgaben der letzten Jahre
Die kompletten Ausgaben
im PDF PDF-Format
finden Sie hier.
<<< zur vorherigen Ausgabe zur nächsten Ausgabe >>>
Leseprobe 3
Alberto Ambrosio
Sufismus
Die Mystik des Islam
Das Wort „Sufismus“ erscheint zum ersten Mal in Europa, als Friedrich August Gottreu Tholuck (1799–1877) 1821 seine Doktorarbeit zum Sufismus veröffentlichte. Der genaue Titel lautete: „Sufismus sive Theosophia Persarum Pantheistica quam e mass. Biliothechae Berlolinensis Persicis, Arabicis, Turcisis eruti atque illustravit.“ Mit dem Titel deutet er an, dass es sich um eine Anthologie von Texten handelte. Der Titel zeigt ebenfalls, dass Tholuck den Sufismus als Pantheismus interpretiert, d.h. als Identität zwischen Gott, Natur und Universum. Aber schon vorher waren die muslimischen Mystiker in Europa eingedrungen. 1640 veröffentlichte der Bischof von Le Mans, Jean-Pierre Camus, ein Buch, das den Titel „Liebe“ trägt, in dem er als Beispiel einer vollkommenen Liebe eine orientalische Frau vorstellt. Es handelt sich um die Muslimah, Rab-ia (gest. 801). Der Text lautet: „Eines Tages sah eine Gruppe junger Leute Râbi’a. Sie lief in großer Eile. Sie hielt in einer Hand Feuer, in der anderen Wasser. Sie fragten sie: ,Wohin gehst Du so eilig, Herrin? Was suchst du?‘ ,Ich gehe zum Himmel‘ antwortete sie. ,Ich trage das Feuer zum Paradies und lasse Wasser in die Hölle fließen. So wird das Paradies verschwinden und die Hölle wird verschwinden. Und allein der wird erscheinen, der das Ziel von allem ist. Dann werden die Menschen Gott anschauen ohne Hoffnung und ohne Furcht und ihn so anbeten. Denn wenn es keine Hoffnung aufs Paradies mehr und keine Furcht vor der Hölle gibt, würden sie dann nicht mehr den Wahrhaftigen anbeten? Würden sie ihm nicht mehr gehorchen?‘“

Dieser überaus schöne Text wurde in die christliche Tradition aufgenommen: Das Herz einer so bedeutenden Lehre hat sonderbarerweise durch eine Frau, eine muslimische Mystikerin, Fleisch angenommen. Eine andere Tatsache ist der wissenschaftliche Status der Sufismus-Studien in Frankreich und ganz Europa. 1922 wurde das Buch „Das Leiden von Al-Hallâj“ von Louis Massignon publiziert. Dieses Buch kennzeichnet in tiefer Weise das Studium des Sufismus und die Kenntnis des Sufismus.
Gegenwärtig ist es ziemlich schwierig, alle Publikationen auf diesem Gebiet zu verfolgen. Manche erwecken den Eindruck, es handle sich um eine kulturelle oder religiöse Mode.

Lehre oder Praxis?

Der Sufismus oder die Mystik der Muslime ist eine Sache der Menschen, der Sufis, die versuchen, täglich die muslimische Spiritualität in der intensiven Weise zu leben. Wie alle religiösen Phänomene hat auch der Sufismus eine Geschichte, eine Theorie und eine Praxis. Die Praxis ist jene der alten Sufis, aber auch der religiösen Bruderschaften (tarîga) und der gegenwärtigen Muslime. [...]


Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.

Zurück zur Startseite
Unsere Abos
Sie haben die Wahl ...
weitere Infos zu unseren Abonnements
Infos für unsere Autor/-innen
finden Sie hier.
Die Presse über uns
Meinungen
Anzeigen
Mit Anzeigen und Inseraten erreichen Sie Ihre Zielgruppe. Anzeige aufgeben

Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.


aboservice

mehr
Informationen


Wort und Antwort
Telefon: +49 (0)711 / 44 06-140 · Fax: +49 (0)711 / 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum