archivierte Ausgabe 4/2012 |
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Kerstin Gothe |
Kirchen in der Stadt |
Als Raum mitpredigen |
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Kirchen sind oft der Mittelpunkt unserer Städte. Sie bestimmen die Silhouette, prägen die Identität und sind Zeugnis einer langen und lebendigen Vergangenheit. Ja, mehr noch: „Kirchengebäude sind Seelen, Gedächtnis und Gewissen unserer Dörfer und Städte“. Doch was passiert, wenn die Kirchenräume nicht mehr gebraucht werden und diese wichtigen, das Ortsbild prägenden Bauten nur noch eine finanzielle Last darstellen?
In vielen Gemeinden ist das schon längst der Fall. Es steht mehr Raum zur Verfügung als benötigt wird, andererseits wächst der Erneuerungsbedarf für die Gebäude. Die Kosten für den Unterhalt und die bauliche Instandhaltung steigen und belasten die kirchlichen Haushalte. Standards und Nutzeransprüche verändern sich. Die Schere zwischen erforderlichen Investitionen und finanziellen Möglichkeiten wird sich absehbar weiter öffnen, wie z. B. Zahlen aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart zeigen. Hier erforderte der Erhalt der ca. 5.700 kirchlichen Gebäude jährlich ca. 80 Mio. €. Derzeit leistbar ist jedoch nur eine Investitionssumme von ca. 60 Mio. €. Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche werden in Zukunft Handlungsmöglichkeiten dadurch zurückgewinnen müssen, dass sie sich von Gebäuden trennen und/oder ihre Aufgaben neu strukturieren. Die Körperschaften der Evangelischen Kirchen in Deutschland besitzen nach der Statistik der Evangelischen Kirche Deutschlands etwa 75.000 Gebäude, davon 27.000 Kirchen, Kapellen sowie Gemeindezentren und Gottesdiensträume. Etwa ein Drittel des Bestandes ist denkmalgeschützt, insbesondere gilt dies für die Kirchengebäude.
Der Umgang der Kirchen mit ihren Gebäuden
Welchen Weg haben die Kirchen bislang beschritten, um diese Probleme zu lösen? – Organisatorische Lösungen: Kooperationen zwischen benachbarten Gemeinden – oft verbunden mit dem Rückzug auf ein Zentrum. Manchmal werden einzelne Kirchengebäude nur noch sporadisch genutzt; – Nutzungsverdichtung bzw. die Aufgabe kirchlicher Gebäude, die keine sakrale Funktion haben und die Integration dieser kirchennahen Nutzungen in die Kirchengebäude, um diese mit Leben zu erfüllen; – Nutzungserweiterung: das Teilen des Kirchenraumes für die Unterbringung neuer Nutzungen oder ihre Integration in den Kirchenraum; – Kirchenumnutzung, wobei es darum geht, möglichst verträgliche Nutzungen zu finden; – Stilllegung; – sowie als ultima ratio der Abbruch, um imageschädigende Fremdnutzung zu vermeiden.
Bei den genannten Grundsätzen sind sich die beiden großen christlichen Religionen ziemlich einig. Lediglich zur Frage, ob es heilige Räume gibt, haben sie unterschiedliche Auffassungen. Die Verwendung eines Raumes abwechselnd für den profanen und den sakralen Gebrauch ist in der katholischen Kirche grundsätzlich nicht vorstellbar, allenfalls in der Form, dass ein Raum vom eigentlichen Sakralraum abgeteilt wird, der dann profan genutzt wird. Nach katholischem Recht sind Kirchenräume heilig und Sakralräume werden öffentlich durch die Weihe gewidmet und immer neu durch die Feier der Eucharistie geheiligt.
Nach protestantischer Auffassung gibt es keinen „heiligen Raum“. Ein Raum ist diesem Verständnis zufolge nur in dem Moment geheiligt, in dem das Wort Gottes in ihm verkündet wird. „Kirchen sind Versammlungsorte der christlichen Gemeinden. Durch das, was in ihnen geschieht – Gottesdienste und Andachten hören; beten, loben und klagen – werden sie erst zu heiligen Räumen.“ [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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